Was sind die wesentlichen Faktoren für die Generierung erfolgreicher Investments?

Was sind die wesentlichen Faktoren für die Generierung erfolgreicher Investments?

Vor geraumer Zeit hatte ich unter dem Titel „Was ist erfolgreiches Private-Equity-Business?“ einen Beitrag veröffentlicht, der sich damit auseinandersetzte, wann für welche Marktteilnehmer das Private-Equity-Business erfolgreich ist.

Ich möchte hier nochmal auf die einzelwirtschaftliche Ebene zurück kommen. Keine Angst, es wird nicht esoterisch! Nachdem ich mich in den vorherigen Beiträgen etwas intensiver mit dem Deal Flow Management auseinandergesetzt habe, finde ich, ist es jetzt Zeit über den Erfolg zu sprechen. Ein gut strukturierter Deal-Flow-Prozess ist der Einstieg für ein erfolgreiches Investment. Doch der Weg ist lang und steinig und erfordert eine Menge Rüstzeug. 

Meine Erfolgsformel lautet:

Formel für ein erfolgreiches Investment
Basics + Strukturen + Design + Vision + Timing + Glück = Erfolg

Ich habe also 6 Faktoren identifiziert, die wenn sie zusammenspielen zum Erfolg eines Private Equity Investments führen sollten.

In der Mitte haben wir, mit dem Pfeil gekennzeichnet, den geraden Weg. Dies sind die Bausteine, die durch Unternehmen und Kapitalgeber weitgehend selbständig gesteuert werden können. Ich fasse hier ganz bewusst Unternehme und Kapitalgeber zusammen, denn nur gemeinsam lässt sich das Ziel erreichen.  Außerhalb stehen dann Timing und Glück. Die einzelnen Komponenten sind auf Private  Equity und Venture Capital Investments abgestimmt. Diese Fonds können nur erfolgreich sein, wenn Sie verkaufen, denn dies ist ihr primäres Geschäftsziel.

Basics

Unter den Basics verstehe ich die kaufmännischen und technischen Fertigkeiten, die das Unternehmen/ der Unternehmer mitbringen sollte, um den laufenden Betrieb und die stetige Entwicklung voranzutreiben. Ich habe in meinem Schaubild hierfür eine Plattform gewählt. Im Idealfall wird dies vom Unternehmen/ Unternehmer mitgebracht. Andernfalls muss es vom Kapitalgeber implementiert werden. 

Strukturen

Strukturen sind der organisatorische Rahmen, den der/ die Unternehmer, ggf. gemeinsam mit den Investoren konsequent und kontinuierlich auf- und ausbauen muss. Der Übergang zwischen den Strukturen und Basics ist fließend. Durch die Strukturierung gilt es  eine schlagkräftige, flexible Einheit zu schaffen, die den Herausforderungen des Wachstums und des Marktes gewachsen ist. Bei den Zielen, die ein solches Unternehmen hat, kann jedes Zögern bei der Bildung von geeigneten Strukturen, fatale Folgen für die Zukunft haben. 

Design

Wir reden hier vom Erfolg. In diesem Beispiel, die Vervielfältigung des eingesetzten Kapitals durch die Veräußerung des Investments an Dritte. Je hübscher die Braut, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs. Dafür bedarf es einer klaren Ausrichtung des Unternehmens, um es für Dritte attraktiv zu machen. Dazu gehören die Positionierung, das äußere Erscheinungsbild und viele andere kleine Bausteine, die den Glanz eines Unternehmens nach außen ausmachen. 

Vision

In diesem Fall sind wir auch schon bei der Vision, die im Idealfall vom ersten Moment an vorhanden, und die treibende Kraft hinter all den Aktivitäten während der Laufzeit eines Investments sein sollte. Sie bestimmt die Zielrichtung. Was aber nicht heißen sollte, dass der einmal eingeschlagene Weg für immer und ewig festgelegt ist. Hinter der Vision steckt sehr viel Erfahrung, aber auch Bauchgefühl und die Fähigkeit der Antizipation, was der Markt in 5, 6 oder 7 Jahren erwartet. Hier geht es also nicht um Quartalszahlen.

Timing

Diese 4 Komponenten, zusammengefasst durch den dahinter liegenden Pfeil, sind also die Grundkomponenten des Erfolgs. Aber ohne das richtige Timing, wird der Erfolg ausbleiben, oder wird entsprechend gemindert. Von daher sollte ein Gespür dafür vorhanden sein, wann eine Transaktion angegangen werden sollte. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Startet man zu früh, dann ist der Ruf des Unternehmens schnell verbrannt. Wartet man zu lang, dann sind andere vielleicht schneller oder das Unternehmen stirbt wegen fehlender Liquidität.  Dies hängt natürlich auch am Zusammenspiel der einzelnen Komponenten, das von einem erfolgreichen Manager permanent überwacht werden sollte.

Glück

Sind wir jetzt doch beim esoterischen Teil des Beitrags angelangt?  Nein, aber selbst wenn Du alle zuvor genannten Komponenten beachtest, bist Du auch immer auf Dritte angewiesen. Damit dann schließlich alles in die richtige Richtung läuft, gehört aus meiner Sicht auch immer das Glück des Tüchtigen mit dazu. Das Glück allein, wird auf Dauer aber nicht ausreichen.

Fazit

Da wir nicht in die Zukunft schauen können, bleibt uns nur der Blick auf die Gegenwart und die Vergangenheit.  Schauen wir zurück, dann spricht man in der Branche vom Track Record. Je besser der ist, um so eher wird Dir Kapital anvertraut werden. Üblicherweise misst man den Erfolg hier anhand des Multiples, also eingesetztes Kapital eines Fonds zu den Rückzahlungen inklusive Gewinnen. Ferner wird die Anzahl der „erfolgreichen“ Exits (Ausstiege aus einer Beteiligungsfinanzierung) zur Beurteilung herangezogen. Ein positiver Multiple allein kann auch reiner Zufall sein, während wenn er durch mehrfache Exits unterlegt wurde, für eine entsprechende Qualität spricht. Ganz nach dem Motto: „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“.  

Erfolgreiche Fonds Manager prüfen das Vorhandensein der Erfolgsfaktoren, bevor Sie ein Investment eingehen. Daher ist auch die Ausschussquote im Deal Flow Prozess so hoch.  

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