Europäische Private Equity und Venture Capitalisten einigen sich auf Dresscode.

Europäische Private Equity und Venture Capitalisten einigen sich auf Dresscode.

Wie ich gestern von einem langjährigen Insider aus der Branche erfahren habe, hat sich der Europäische Verband (EVCA) endlich durchgerungen einen einheitlichen Dresscode für die Fondsmanager und ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu verabschieden. Auch die nationalen Verbände schließen sich der neuen Norm an.

Es war ein zähes Ringen, so meine Quelle, die nicht weiter genannt werde möchte. Wobei der Code eigentlich insgeheim schon sehr lange gelebt wird.

Was steckt dahinter?

Du brauchst nicht zu verzweifeln, denn anders als das KAGB oder das InvStG ist der Code einfach zu verstehen und auch einfach umzusetzen.

Herren tragen ein langarmiges hellblaues Hemd unterlegt von einem weißen T-Shirt in rund hals Optik. Krawatten und Fliegen sind unerwünscht, Tücher sind in den Wintermonaten erlaubt. Damen tragen eine langarmige hellblaue Bluse. Tücher sind erlaubt. Es herrscht BH-Pflicht.

Sowohl Hemd, als auch Bluse, haben eine Brusttasche, auf der ein Emblem mit Informationen über den nachhaltigen Track Record (Erfolgsbilanz)angebracht ist. Bei Senior Managern ist das Emblem dunkelblau unterlegt. Junior Manager tragen ein hellgrau unterlegtes Emblem. Abgestellt wird auf die Branchenerfahrung der letzten 10 Jahre, unabhängig von der aktuellen Gesellschaft. Angezeigt werden sollen maximal 15 positive Exits. Es gibt 3 Symbole: Kleine Sternchen, mittlere Sternchen und große Sternchen in der Farbfolge Silber, Gold und Rot. Der Aufbau ist angelehnt an die FIFA, welche so auch die Titel der Mannschaften auf den Trikots symbolisiert.

Da man es den Betroffenen einfach machen wollte, können diese den Rest der Kleidung frei wählen. Die Hemden können direkt beim Verband unter Angabe des Track Records geordert werden. Dieser hat gerade bei namhaften Modedesignern eine Ausschreibung gestartet.

Heiße Diskussionen gab es um das T-Shirt bei der Herren. Schließlich konnte man sich unter dem Hinweis auf die Anti-Pelz-Kampagne doch noch durchsetzen. Es sollen übrigens maximal 2 der oberen Knöpfe geöffnet sein.

Warum hat man sich zu diesem einschneidenden Schritt entschlossen?

Ziel der Maßnahme ist es, die Kapitalgeber auf Veranstaltungen eindeutig erkennbar zu machen. Durch die Offenlegung des Track Records auf der Kleidung, wird man auch der durch die Aufsichtsbehörden geforderten stärkeren Transparenz gerecht. Ein Vorstoß, auch die um die Szene herumflatternden Berater einzubeziehen, scheiterte. Hier stand der Vorschlag, mit rosafarbigen Hemden und Blusen zu agieren, im Raum. Ein Teilnehmer, der sich Vehement dagegen aussprach, konnte die anderen Teilnehmer schließlich überzeugen. Sein Einwand: „Die erkennt man doch sowieso an ihren Krawatten!“, fiel auf fruchtbaren Boden. Er brachte gleichzeitig noch ein weiteres Unterscheidungsmerkmal in die Diskussion ein. „Die Anwälte erkennen sie an den dicken Knoten!“.

Kurse und Audit

Die EVCA bietet im Laufe des Jahres erste Kurse an, welche dazu beitragen sollen, dass die Manager sich sicher nach den neuen Regeln am Markt bewegen. Hier wird es insbesondere darum gehen, den eigenen Track Record zielsicher zu ermitteln. Wichtig ist auch, wie man sich verhalten soll, wenn man das ein oder andere Mal ein Jackett oder andere Kleidungsstücke über Hemd oder Bluse trägt. Wie kann man da transparent bleiben, ohne gleich die Lizenz durch die Aufsichtsbehörde entzogen zu bekommen?

Auch namhafte Prüfungsgesellschaften haben bereits ihre Unterstützung angeboten und wollen die fachgerechte Umsetzung des Dresscodes zum Bestandteil des jährlichen Audits machen. 

Ich wünsche allen Lesern meines Blogs einen wunderschönen 1. April.

 

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